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222781

(2010) Subjekt – Identität – Person?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Unübersichtlichkeiten im Feld der Biographieforschung

Birgit Griese

pp. 115-146

"Soziale Realität" wird unter Einsatz wissenschaftlicher Erhebungsverfahren "in einen Text verwandelt, der zu lesen ist", so Bude (1990: 221). Wie dieses Lesen vonstattengeht, gestaltet sich im Fall biographisch-narrativer Interviews höchst unterschiedlich, werden sie doch u. a. narrationsstrukturell, mittels objektiver Hermeneutik, mithilfe der dokumentarischen oder (tiefen-)psychologischer Methoden ausgewertet, um nur einige Optionen zu nennen. Ein zentraler Hinweis bezüglich der verschiedenen Lesarten verdankt sich dem bereits zitierten älteren, jedoch inhaltlich nach wie vor interessanten Text von Bude. Ausgehend von der Annahme, dass sich die rekonstruktiv Forschung, zu der auch die Biographieforschung zählt, im Allgemeinen mit Sinnkonstruktionen beschäftigt, ließe sich fragen: "Wer aber […] ist das Subjekt dieses Sinns? Hier taucht ein merkwürdig allgemeines und anonymes Subjekt auf […]. Für einen Linguisten ist dieses Subjekt die ‚Sprache", für einen Psychoanalytiker ist es das ‚Unbewußte" und für einen Soziologen ist es die ‚Gesellschaft"." (ebd.: 223)

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-92488-5_7

Full citation:

Griese, B. (2010)., Unübersichtlichkeiten im Feld der Biographieforschung, in B. Griese (Hrsg.), Subjekt – Identität – Person?, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 115-146.

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