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199730

(2008) Theorien der kommunikations- und Medienwissenschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Kommunikations-Kommunikationswissenschaft

Wissenschaftstheoretische Anmerkungen zur Theoriediskussion in den Kommunikationswissenschaften

Matthias Karmasin

pp. 229-247

Wissenschaftliche Disziplinen lassen sich nach dem aktuellen Stand der Wissenschaftstheorie aus verschiedensten Perspektiven definieren und abgrenzen (Poser 2001, Schülein/Reitze 2002): etwa nach ihrer paradigmatischen Grundposition oder ihrem epistemischen Kern, nach ihrer Entstehung und Differenzierung, nach ihrem Objektbereich und ihrem Methodenset, ihrem Erkenntnisinteresse und ihrem Begründungszusammenhang etc. Aus keiner dieser Perspektiven scheint jedoch der Singular für die Vielfalt an Angeboten, die sich unter dem Titel "Kommunikationswissenschaft" vorstellen, gerechtfertigt. Was sich unter dem Titel "Medien- und Kommunikationswissenschaft" bzw. "Publizistik und Kommunikationswissenschaft" allein im deutschen Sprachraum versammelt, kann wohl kaum von sich behaupten, dass es ein Paradigma oder auch nur ein gemeinsames methodologisches Grundverständnis gäbe. Die Bezeichnung "Kommunikationswissenschaft" wäre also aus wissenschaftssystematischer Perspektive nicht nur theoretisch nicht zutreffend, sondern würde auch der empirisch nachvollziehbaren Pluralität der Forschungstraditionen und Forschungsperspektiven der Disziplin widersprechen. Der Plural "Kommunikationswissenschaften" scheint auch aus wissenschaftssoziologischer, wissenschaftsphilosophischer und wissenschaftshistorischer Perspektive mehr als angebracht, weswegen in der Folge auch von ihm die Rede sein soil.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-531-90778-9_12

Full citation:

Karmasin, M. (2008)., Kommunikations-Kommunikationswissenschaft: Wissenschaftstheoretische Anmerkungen zur Theoriediskussion in den Kommunikationswissenschaften, in C. Winter, A. Hepp & F. Krotz (Hrsg.), Theorien der kommunikations- und Medienwissenschaft, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, pp. 229-247.

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