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190950

(1998) Soziologische Theorie und Geschichte, Dordrecht, Springer.

Einleitung

Soziologische Theorie und Geschichte

Frank Welz

pp. 9-32

Geschichte hat gegenwärtig Konjunktur.1Noch die Propheten ihres Endes werten sie auf. Anders die Soziologie. Ihrem Versprechen theoretischer Erklärung des Sozialen wird derzeit nur verhalten getraut.2Einher geht dies mit dem schwindenden Vertrauen in das optimistische Bild von Modernität. Dessen Auflösung begann im Ausklang der Nachkriegszeit. Im Aufkommen ökonomischer Problemlagen in den siebziger Jahren verlor es zusehends an Plausibilität. Aber die für die Wissenschaft Soziologie vielfach diagnostizierte Krise findet ihren Grund nicht einfach in der zu beobachtenden Wiederhinwendung zur Vergangenheit.3Sie gründet nicht allein in der verlorengegangenen Nachfrage: Sie trifft auch ihre Theorie.4Der disziplinenübergreifende Diskurs der letzten Jahre stellt zweierlei in Frage. Zum einen ist es die historisierende Relativierung jeglicher Theoriemodelle. Sie ließ die vormalige intellektuelle Anziehungskraft der theoretischen Soziologie nicht unberührt. Zum anderen steht die Soziologie mehr denn je vor der Frage, inwiefern sie der Historizität ihres Gegenstandes Rechnung tragen kann.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-322-89013-9_2

Full citation:

Welz, F. (1998)., Einleitung: Soziologische Theorie und Geschichte, in F. Welz & U. Weisenbacher (Hrsg.), Soziologische Theorie und Geschichte, Dordrecht, Springer, pp. 9-32.

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