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175818

(1971) Philomathes, Dordrecht, Springer.

Goethes "Hommage à Mozart"

Bemerkungen zu "Der Zauberflöte Zweiter Theil"

Arthur Henkel

pp. 485-502

Goethe hat mehrfach bezeugt, dass er Mozart — wie adäquat er seine Musik auch verstanden haben mag — als eine prototypische Erscheinung des Genialen ansah. Ein Genie wie Raffael war er ihm: von der Gunst der "Götter" beglänzt, von den "Dämonen" umlauert. Freilich hatte er es nicht ganz leicht, das Neue der mozartschen Tonsprache gleich zu gewahren. Die Entführung aus dem Serail missfiel ihm anfangs so, dass er sie garnicht zu Ende anhörte. Als ihm aber dann die Bedeutung gerade dieses Werks aufging, kam es zu dem Ausruf: "Die Entführung schlug alles nieder!" — und das bezog sich auch darauf, dass ihm seine eignen Singspielversuche, in den Kompositionen etwa Kaysers, Reichardts u. anderer nun gründlich überholt erschienen. Wir erinnern uns auch, dass Goethe zu den ersten gehörte, welche die revolutionäre Bedeutung des Don Giovanni erkannten. Und an Schiller schreibt er Ende 1797: "Ihre Hoffnung, die Sie von der Oper hatten (denn Schiller hatte im vorhergehenden Brief von der Operngattung geschwärmt, weil sie auf servile Naturnachahmung verzichte und das Ideale auf dem Theater erlaube), würden Sie neulich im Don Juan auf einen hohen Grad erfüllt gesehen haben, dafür steht aber auch dieses Stück ganz isoliert und durch Mozarts Tod ist alle Aussicht auf etwas Ähnliches vereitelt."

Publication details

DOI: 10.1007/978-94-010-2977-3_36

Full citation:

Henkel, A. (1971)., Goethes "Hommage à Mozart": Bemerkungen zu "Der Zauberflöte Zweiter Theil", in R. B Plamer & R. Hamerton Kelly (Hrsg.), Philomathes, Dordrecht, Springer, pp. 485-502.

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