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(2002) Schriftgedächtnis — Schriftkulturen, Stuttgart, Metzler.

Sprache und Schrift

Literalitäts-Mythos und Metalanguage Hypothesis

Ludwig Jäger

pp. 197-217

Marshall McLuhans berühmte Schrift The Gutenberg galaxy1 sowie Goodys und Watts Untersuchung über die Konsequenzen der Literalität2 haben zu Beginn der sechziger Jahre einen medientheoretischen Diskurs über das Verhältnis von Oralität und Literalität angeregt, der, weiter ausbuchstabiert etwa durch Texte von Havelock (1963, 1976, 1982), Goody (1968), Parry (1971), Ong (1982) und Olson (1986), schließlich geradezu paradigmatisch verfestigt als ›literacy hypothesis‹ eine eminente Wirkung in den Kulturwissenschaften entfaltete. Auch sein Einfluß auf die deutsche kulturwissenschaftliche Debatte darf als nachhaltig angesehen werden.3 So knüpft etwa die in der neueren Forschungsliteratur vertretene These einer »medienkritischen Wende«4 in den Kulturwissenschaften in verschiedenen thematischen Strängen an die Forschungsbefunde dieses Diskurses an, insbesondere hinsichtlich der — auch von Derrida5 mit inaugurierten — programmatischen Annahme, bei der Schrift handele es sich um das »Paradigma des Medialen schlechthin«.6 Nun sind in den letzten Jahren in zunehmendem Maße Argumente gegen die mit der klassischen ›literacy hypothesis‹ verknüpfte dichotomische Entgegensetzung von Oralität und Literalität »as a great divide in human culture, thought, and history«7 vorgebracht worden8, Argumente, die ihrerseits eine lebhafte Debatte ausgelöst und Vertreter des Literacy-HypothesisParadigmas zu Modifikationen und Verteidigungen ihrer Position veranlaßt haben.9

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-476-02870-9_13

Full citation:

Jäger, L. (2002)., Sprache und Schrift: Literalitäts-Mythos und Metalanguage Hypothesis, in V. Borsò, G. Cepl-Kaufmann, T. Reinlein, S. Schönborn & V. Viehöver (Hrsg.), Schriftgedächtnis — Schriftkulturen, Stuttgart, Metzler, pp. 197-217.

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