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214213

(1928) Vorträge der Bibliothek Warburg, Wiesbaden, Vieweg+Teubner.

Der kosmische Gedanke in Philosophie und Staat der Chinesen

Otto Franke

pp. 1-44

Der primitive Mensch, der die unterste Stufe des kausalen Denkens hinter sich hat, wird seine Aufmerksamkeit alsbald von dem bloßen Suchen nach Nahrung und Körperschutz in wachsender Ausdehnung der ihn umgebenden Natur zuwenden. Von seinem Walde, der ihm das Essen, von seiner Höhle, die ihm Trockenheit und Wärme liefert, richtet er seinen Bück weiter in die Natur hinein: zu dem gestirnten Himmel, der sich über ihm wölbt, zu der Erde darunter, die sich in offenbarer Abhängigkeit vom Himmel in ihrem Aussehen beständig wandelt und doch immer dieselbe bleibt. So werden ihn die leuchtenden Gestirne, vor allem Sonne und Mond zu Betrachtungen veranlassen, ihre sichtbaren und unsichtbaren Bahnen, der Wechsel von Licht und Finsternis, von Wärme und Kälte, von Trockenheit und Nässe, von Blühen und Welken erregt seine Aufmerksamkeit, vor allem aber weckt die unverrückbare Regelmäßigkeit in der täglichen Sonnenbahn, im Wachsen und Abnehmen des Mondes, in der Wiederkehr der vier Jahreszeiten, im Erwachen, Aufblühen, Absterben und Erstarren der Pflanzen sein ehrfürchtiges Erstaunen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-15765-6_1

Full citation:

Franke, O. (1928)., Der kosmische Gedanke in Philosophie und Staat der Chinesen, in F. Saxl (Hrsg.), Vorträge der Bibliothek Warburg, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, pp. 1-44.

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