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214207

(1924) Vorträge der Bibliothek Warburg II, Wiesbaden, Vieweg+Teubner.

Der Unterirdische Kultraum von Porta Maggiore in Rom

Hans Lietzmann

pp. 66-70

Im April 1917 ist wenige Schritte vor der Porta Maggiore von Rom, an der linken Seite der via Prenestina erheblich unter dem Bodenniveau ein antiker Raum entdeckt worden, der in gleichem Maße das Interesse des Archäologen wie des Religionshistorikers in Anspruch nimmt.1) In ca. 13 m Tiefe ist eine dreischiffige Basilika aus Gußwerk errichtet, zu der ein schmaler langer Gang hinabführt und die durch einen annähernd quadratischen Vorraum betreten wird. Die Decken der Schiffe sind durch gleich hohe Tonnengewölbe gebildet. Nach der Vollendung ist der Bau mit Erde wieder zugedeckt worden, so daß er den Charakter einer unterirdischen Höhle bekam, die nur durch einen schmalen, mit opus reticulatum gesicherten Schacht das Tageslicht in das Vorzimmer und von da durch ein hoch über der Tür angebrachtes Fenster in den Mittelraum einschlüpfen läßt. Die Basilika ist 9 × 12 m groß und an der Ostwand, der Tür gegenüber, mit einer halbrunden Apsis versehen. Die Seitenschiffe sind durch je 3 quadratische Pfeiler vom Mittelschiff getrennt. Der Fußboden ist mit kleinkörnigem schwarzweißen Mosaikpflaster bedeckt, die Wände, Pfeiler und Deckenwölbungen schmückt blendendweißer Stuck, dessen zierliche Ornamentik nur im Vorraum durch bunte Bemalung unterstützt wird. Man fand den Raum absolut leer, vermutlich ist sein kostbarer Inhalt schon im Altertum geraubt worden: Lanciani meint, es möchte manches jetzt in römischen Museen prangende Stück hierher stammen.

Publication details

DOI: 10.1007/978-3-663-15764-9_3

Full citation:

Lietzmann, H. (1924)., Der Unterirdische Kultraum von Porta Maggiore in Rom, in F. Saxl (Hrsg.), Vorträge der Bibliothek Warburg II, Wiesbaden, Vieweg+Teubner, pp. 66-70.

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